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42,000 Mann betrat unter dem Oberbefehle des beim Volke miliebigen Generals Bourmont die afrikanische Kste. Das feindliche Lager wurde sogleich erstrmt und eine Reihe von Gefechten bewhrte den Ruhm der franzsischen Tapferkeit. Von der Land- und Seeseite gedrngt, bergab der Dey am 5. Juli Stadt und Gebiet den Franzosen. Ein Schatz von mehr als 70 Millionen Franken, 1500 Kanonen und 70 Kriegsschiffe fielen in die Hnde der Sieger.*) Auch die Beherrscher der benachbarten Raubstaaten muten dem Seeraub und dem Tribut christlicher Mchte entsagen, sowie versprechen, keine Christen mehr zu Sclaven zu machen.
Es war eine glnzende Waffenthat, die der ganzen Chri-stenheit zur Ehre und zum Segen gereichte, aber das Volk blieb bei der Nachricht von diesem Siege gleichgltig: mit so greren Eifer entwickelte dasselbe bei den Wahlen, die ganz zu Ungunsten des Ministeriums ausfielen, da von den 221 Abgeordneten, welche die Adresse unterzeichnet hatten, 207 wiedergewhlt wurden, und noch 65 neue liberale Wahlen hinzukamen. Karl X. blieb nicht ungewarnt vor den Schrecknissen einer Revolution, und ein Sicilianischer Prinz uerte auf einem Hofballe: Wir tanzen auf einem Vulcane!" Aber Hof und Ministerium wiegten sich in sorgloser Sicherheit, und Polignac war entschlossen, die Sache auf die Spitze zu treiben und die Unumschrnktheit des Knigthums mit einem Schlage wiederherzustellen. Nach Artikel Xiv der Verfassung erlie der König die zur Sicherheit des Staates notwendigen Ordonnanzen. Gesttzt auf den vieldeutigen Ausdruck Sicherheit des Staates", und von Polignac bestimmt, erlie der König am 26. Juli die berchtigten Ordonnanzen (d. h. Verordnungen, die ohne Mitwirkung der Kammern erlassen find), von denen die erste die Prefreiheit aufhob, die zweite die Kam-ment noch vor ihrem Zusammentritt auflste, die dritte ein neues Wahlgesetz enthielt, das die Zahl der Abgeordneten um die Hlfte verminderte und ihre Wahl den greren Grundbesitzern und hheren Beamten in die Hnde lieferte. Zugleich ward Marschall Marmont, dem das Volk grollte,
*) Der Dey ward auf seinen Wunsch nach Neapel gebracht; spter lebte er in Livorno und Paris und starb 1838 in Alexandrien.
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trkischen Angelegenheit abzuschneiden. Sie erlieen daher unter Preuens Anschlu eine Collectivnote an die Pforte (27. Juli 1839), worin sie erklrten, die Entscheidung der orientalischen Frage selbst in die Hand nehmen zu wollen. Rußland, das den Viceknig nicht allzumchtig werden lassen wollte, und in der schwachen Pforte seine zuknftige Beute sah, trat dieser Erklrung nach einigem Bedenken bei.
lieber die Art und Weise, wie das Verhltni zwischen dem Sultan und dem Viceknig zu ordnen sei, waren Eng-land und Frankreich verschiedener Meinung. Sie waren zwar darin einig, Rulands Uebergewicht im Oriente herabzudrcken, aber Frankreich suchte dieses Ziel dadurch zu erreichen, da der Viceknig im vollen Besitze seiner erworbenen Macht bliebe, wobei es selbst die Herrschaft auf dem Mittelmeere zu ge-Winnen hoffte; England, und mit ihm Bestreich, frchtete von einer Machterweiterung Mehemedali's eine zu groe Schwchung der Trkei, die dieses Reich endlich Rußland in die Arme werfen msse. Letzteres aber besorgte, an Mehemed Ali einst einen gefhrlichen Gegner zu haben. Da Frankreich auf seinen Ansichten beharrte, so traten die brigen Mchte, denen sich auch Preußen anschlo, zu dem Londoner Vertrag vom 15. Juli 1840 zusammen. worin Mehemed Ali die erb-liche Herrschaft von Aegypten, aber unter trkischer Ober-hoheit, und einen Theil Syriens auf Lebenszeit erhalten, die brigen Eroberungen aber nebst Kandia und der zu ihm bergegangenen trkischen Flotte an die Pforte zurckgeben sollte.
Da sich der Viceknig diesen Beschlssen nicht unterwarf, so begannen die Feindseligkeiten der verbndeten Mchte. Zwar hatte der Londoner Vertrag im franzsischen Volke den tiefsten Ha gegen England erweckt und ein Krieg schien sev nein Ausbruche nahe, aber die Gromchte kannten Ludwig Philipps Friedensliebe und kmmerten sich nicht um die Stimmung der Franzosen. Eine englisch-streichische Flotte segelte nach der Kste Syriens; Acre wurde erstrmt. Alex-andria von dem englischen Commodore Rapier bombardirt, so da sich die Bevlkerung daselbst gegen den Viceknig erhob. Dieser mute sich jetzt zur Rumung von Syrien, Arabien und Kandia verstehen und mit dem erblichen
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monarchische Einflu hier erhalten blieb, während sich die spanischen Kolonien in Republiken verwandelten.^ peit 1840 regiert Kaiser Pedro Ii. Im Mai 1867 wurde die allmhligc Abschaffung der datieret gegen Entschdigung von Staats wegen begossen. Brasilien, von jeher der gefhrlichste Fekd der Republik Paraguay, wo seit 1862 Solano Lopez als Prsident regierte war seit 1865 im Kriege mit den Paraguiten begriffen, in dem es von der argentinischen Confderation und Uruguay untersttzt ward. Die Brasilianer und ihre Verbndeten behaupteten die Hauptstadt Assuncion.
Von Afrika hat in geschichtlicher Hinsicht nur tue am Mittelmeer gelegene Nordkste Bedeutung. Des Krieges, den Marokko im Jahre 1859 bis 1860 mit Spanien zu führen hatte, ist bereits gedacht worden (vgl. S. 136 Anmerk.) Die Colonisirung Algeriens durch die Franzosen hat emen Hauptsitz der Seeruberei am Mittelmeer zerstrt. Aber mder Verwaltung der Colonie mangelte noch ein fester Plan Seitens der Regierung, die zwar europische Anstedler herbeiziehen, ihnen aber keine freie Thtigkeit gewhren wollte ohne die sie nicht gedeihen kann. Ackerbau und Handel knnen nur durch Einwanderung gehoben werden, die )tch jedocb durch die dort herrschende Militrdictatur nicht an-gezogen fhlt. In den Jahren 1864-1866 brachen Aufstnde der Araber gegen die Franzosen aus, die von diesen
siegreich unterdrckt wurden.
Tunis war frher nur durch sein Seeruberwejen bekannt, dem die Eroberung Algiers durch die Franzosen ein Ende mackte. Seitdem ist die Bevlkerung dem Landbau und dem Handel zugetban. Tunis erkennt den Sultan m Konstantinopel noch als seinen Schutzherrn an, zahlt einen jhrlichen Tribut und stellt sein Contingent. Aber der Bey von Tunis befolgt die Befehle der Pforte nur, in soweit ste mit seinem Vortheil bereinstimmen. An Aufstnden gegen den Bey und Unruhen im Innern hat es nicht gefehlt. Franzosen und Englnder machen sich den politischen Einflu streitig. Ganz hnliche Verhltnisse bestehen in Tripolis.
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In diesem Zeitraum nahm die englische Herrschaft in Asien ungemein zu. Durch das Vordringen Rulands (vgl. Ix.) und die dadurch zwischen beiden Mchten hervorgerufene Eifersucht wurden die Englnder zu einem Kriege gegen die Afghanen veranlat, unter denen sie (April 1839) den von seinen Feinden vertriebenen und zu ihnen geflchteten Schah Sudscha einsetzten. In Folge russischer Whlereien erhoben sich 1841 die Afghanen in einem allgemeinen Aufstande und rieben ein englisches Heer am Flusse Kabul vollstndig auf, wobei sich alle Schrecknisse der Flucht Napoleons aus Ru-land wiederholten. Im folgenden Jahre (1842) unternahmen die Englnder einen Rachezug, zerstrten Kandahar, Kabul und alle nur erreichbaren Drfer, verwsteten Fruchtfelder, Weinberge und Grten und metzelten nicht nur die Krieger der Afghanen, sondern auch Weiber und Kinder nieder. Dann verlieen sie diese entlegeneren Gebiete, unterwarfen aber das Gebiet der Emirs von Sind am Ausflusse des Indus, und nach schweren Kmpfen das Pendschab, das Land der Sikhs, mit der Stadt Lahore, wodurch das britische Ostindien eine festere Grenze im Nordwesten bekam
Ungefhr um dieselbe Zeit verwickelte die Opiums-Frage England in einen Krieg mit China, das den von England begnstigten Opiumhandel verboten hatte. Da der Kaiser von China die Englnder aus Kanton verwiesen und allen Handel mit ihnen untersagt hatte, so erklrten die Englnder den Krieg (1840), eroberten Kanton und drangen bis Nanking vor, worauf die chinesische Regierung zum Frieden von Nan-fing (1842) genthigt wurde, in welchem sie die Insel Hong-kong an England abtrat, 6 Millionen Pfund Sterling Kriegs-kosten zahlte und fnf Hfen, darunter Kanton, dem Handel aller Nationen ffnete.
Da jedoch diese Vertrge nicht geachtet wurden und der rcksichtslose Gouverneur Yeh von Kanton die Europer vielfach beleidigte, so erfolgte ein gemeinsamer Angriff der Eng-lnder und Franzosen. Kanton wurde bombardirt, die Ver-bndeten drangen siegreich vor und bedrohten den Kaiser in seiner Hauptstadt Peking. Im Juni 1858 wurde der Friede von Tientsin geschlossen, der China dem Christenthume und dem europischen Verkehr erffnete. Da die Chinesen neue
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Tapferkeit zu seinen Zielen zu gelangen wute (1831 und 1832). Ungleich grer aber war die Gefahr, die dem Sultan von Aegypten aus drohte.
Hier hatte sich Mehemed Ali aus einer unbedeutenden Stellung zu einer Macht emporgeschwungen, wie sie noch von keinem trkischen Statthalter ausgebt worden. Whrend er das Volk zu einer recht- und besitzlosen Masse herabdrckte, wute er Handel und Fabrikwesen so zu heben, da ihm unermeliche Geldmittel zuflssen, die er dazu benutzte, seine Land- und Seemacht durch Heranziehung europischer, meist franzsischer Offiziere und Ingenieurs nach europischem Muster zu orgamsimt. Mehemed Ali, Viceknig von Aegypten, hatte als Lohn fr seine dem Sultan gegen die Griechen geleisteten Dienste die Insel Kandia erhalten. Hiermit nicht zufrieden, verlangte er Damaskus und die Umgegend, indem er nach dem Besitz des reichen Syriens strebte, um von da aus die brigen asiatischen Provinzen zu erobern. Da ihm der Sultan seine Forderung abschlug, so hielt Mehemed Ali den Zeitpunkt, wo die europischen Kabinette durch die Folgen der Julirevolution hinlnglich beschftigt schienen, fr geeignet, der die Grenzen Aegyptens hinauszugehen und in Syrien festen Fu zu fassen. Er fand leicht eine Ursache zum Kriege mit Abdallah, der als Paschah von St. Jean d'acre eines der vier syrischen Paschaliks regierte, und am 29. October 1831 berschritt sein Sohn Ibrahim Pascha, durch seine barbarische Kriegfhrung im Peloponnese bel berchtigt, mit einem nach europischer Art eingerichteten Heere die Grenze Aegyptens. Ohne Schwertschlag besetzte er Gaza, Jaffa, sogar Jerusalem, und belagerte die von Abdallah vertheidigte Festung Acre zu Wasser und zu Lande. Der Sultan schlug die erneuerten Forderungen des Viceknigs ab und erklrte ihn und seinen Sohn in die Acht. Aber Ibrahim eroberte am 25. Mai 1832 Acre mit Sturm und unterwarf sich bald ganz Syrien. Ein trkisches Heer unter dem Oberbefehle Hussein Paschas, das ihm entgegenzog, wurde am 27. Juli bei Beylan gnzlich geschlagen. Der Sultan schickte jetzt den Grovezier Reschid Pascha mit einem Heere gegen Ibrahim, aber das trkische Heer wurde .bei Konieh (Jconium) aus-einander gesprengt und der Grovezier selbst gefangen ge-
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Hoheit geltend machen wollte, und mit England erwarteten, das mit der neuen Niederlassung der Franzosen unzufrieden war. In der ersten Zeit hatten die Kmpfe in Algerien aus Mangel an hinreichenden Mitteln keinen Erfolg, und es dauerte einige Zeit, bis die franzsischen Generale die Natur des afrikanischen Krieges kennen lernten, und die Soldaten sich an Lebensart und Witterung im fremden Lande gewhnten. In der Folge aber gewhrte der Krieg mit den Beduinen und Kabylen den unberechenbaren Vortheil, da sich eine Menge talentvoller Offiziere und abgehrteter Soldaten heran-bildete, die zu den grten Unternehmungen geeignet waren. Unter den Arabern ragte der Emir Abd-el-Kader hervor, der den sogenannten heiligen Krieg gegen die Unglubigen predigte und bei den Seinen ein unbegrenztes Vertrauen geno. Unter Marschall Clauzel wurde 1835 Maseara, Abd-el-Kader's Residenz, erobert, aber sein Sturm auf Konstantine (das alte Cirta) milang. Erst bei einem erneuerten Feldzuge im Jahre 1837 wurde die Stadt, nachdem General Damremont am ersten Tage des Sturmes gefallen war, am 13. October von General Valse erstrmt. Aber die fortgesetzten Kmpfe mit Abd-el-Kader, der von den eiferschtigen Englndern heimlich mit Waffen und Kriegsbedarf untersttzt wurde, rafften Jahre lang viele Opfer hinweg. Im Jahre 1841 erhielt Marschall Bugeaud den Oberbefehl, der den Emir durch unablssige Verfolgung aus Alger^n verdrngte und im Mai 1843, nachdem der Herzog von Aumale, des Knigs vierter Sohn, das wandelnde Hoflager (die Smalah) desselben er-beutet hatte, nthigte, seine Zuflucht bei dem Kaiser Abder-rhaman von Marokko zu suchen, den er zum Kriege gegen Frankreich aufreizte. Aber während der Prinz von Joinville mit der franzsischen Flotte.die Festungswerke von Tanger und Mogador zerstrte, erfocht Bugeaud am Flusie Jsly am 14. August 1844 einen glnzenden Sieg und zwang den Kaiser zum Frieden. Der Krieg wurde von dem rastlosen Abd-el-Kader unter schrecklichen Grausamkeiten auf beiden Seiten fortgefhrt. So lie einst Obrist Pelissier (nachmals Herzog von Malakoff) eine groe Anzahl Araber mit Weck und Kind in einer Hhle, in welche sie sich geflchtet hatten, ersticken. Endlich mute sich Abd-el-Kader, von allen Seiten
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derselben in seine inneren Angelegenheiten Preis gegeben. Die kleinen Grundbesitzer und die arbeitenden Klassen wurden durch die Last der Abgaben und die Hrte ihrer Erhebung zu Boden gedrckt. Die Bewohner Ostindiens gehren theils dem Brahmaismus, theils dem Islam an; die Anhnger des ersteren fhlten sich durch die Geringschtzung verletzt, die der Englnder, berhaupt gewohnt, mit Verachtung auf alles Fremde zu sehen, gegen ihre Kastenunterschiede bewies; die Moslemin, deren religiser Eifer durch ihre Pilgerfahrten nach Mekka immer neu belebt wurde, ertrugen mit Ungeduld und Unwillen das aufgelegte Joch. Die Anhnger des Brahmaismus und des Islam traten einander nher, und ein den Briten Verderben drohender Geist begann sich unter den Einheimischen zu regen. Um eine Bevlkerung von 180 Millionen zu beherrschen, htte es eines ganz aus Englndern und Europern zusammengesetzten Heeres bedurft, dessen Auf-stellung unmglich war; unter den 250,000 Soldaten der ostindischen Compagnie waren aber nur 30,000 Briten, die brigen waren Eingeborene, die von den englischen Offizieren mit der grten Verachtung behandelt wurden. So trafen die Sipahis, d. h. die aus den Einheimischen gebildete In-fanterie, ihre Vorbereitungen zu einem furchtbaren Aufstand, der der englischen Herrschaft in Ostindien den Untergang zu drohen schien.
Den Anla zur Erhebung gab die Einfhrung neuer Patronen, die mit Rinder- oder Schweinefett eingerieben sein muten, wovon ersteres das religise Gefhl der Hindus, letzteres das der Mohammedaner verletzte. Am 9. Mai 1857 verweigerten die in Mirut bei Delhi liegenden Sipahis die Annahme der neuen Patronen, tdteten die englischen Offiziere, deren Frauen und Kinder und zndeten die Kaserne an. Zwei Tage spter erhob sich Delhi, die alte Hauptstadt des mongolischen Reichs; 150 Kanonen, unermeliche Kriegs-vorrthe und ein Schatz von 200 Millionen Pfund Sterling fielen in die Hnde der Sipahis. Die gefammte europische Bevlkerung, Männer, Weiber, Kinder, wurde meist unter grlichen Martern umgebracht. Der ehemalige Gromogul Akbar, ein Nachkomme Timur's, wurde zum Beherrscher Indiens ausgerufen, fr welchen, da er schon zweiundneunzig
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schwerem Verlust in die Citadelle einzuziehen (25. Sept. 1858). Die Stadt Lucknow selbst, wo 50,000 Sipahis lagen, konnte Havelock nicht einnehmen: am 16. November wurde er durch den von Kalkutta herbeieilenden General Campbell entsetzt. Havelock, allgemein verehrt und bewundert, starb bald nachher
an der Cholera. .
In England hatte man unterdessen die gewaltigsten Anstrengungen gemacht, um die Truppen in Ostindien zu verstrken; alle Parteien und Klassen waren fest entschlossen, die englische Herrschaft daselbst zu behaupten. Nach und nach Wurden 100,000 Mann nach Ostindien geschickt, die durch 20,000 Gorkhas und 15,000 Sikhs verstrkt wurden. ,;m December 1857 und Januar 1858 siegten die Englnder m mehreren Schlachten. Am 13. Mrz ward Lucknow nach einem dreitgigen Sturm genommen. Die Streitmacht der Rebellen schmolz jetzt rasch zusammen: die letzten Siege der sie wurden'im Sommer und Herbst 1858 gewonnen. Der Mahrattenfhrer Tantia Topi wurde (18. April 1859) hingerichtet, aber der blutige Nana Sahib entging der Rache der Englnder. Ueber die Aufstndischen erging ein strenges Gerickt: unzhlige wurden gehenkt oder erschossen, besonders indem man sie an die Mndung der Kanonen band, iorb Canning, Sohn des berhmten Staatsmannes, trug als erster Vieeknig Indiens (seit Deeember 1857) durch seine Migung viel zur vlligen Dmpfung der Unruhen bei Am 28. Juli 1859 wurde im britischen Reiche ein groes Dank-fest fr die Besiegung des Aufstandes gefeiert. Die wichtigste Folge desselben aber war die Aufhebung des Privilegiums der ostindischen Compagnie, deren Herrschaft von nun an vllig an die Krone berging. Damit hat fr Indien und sein Verhltni zu Grobritannien eine neue Epoche begonnen, von der man eine Verbesserung der Lage der einheimischen
Bevlkerung erwartet.
Ein im Jahr 1868 von den Englndern an der Grenze Indiens gegen Afghanistan unternommener Zug endete^ gluck-lich. Im Jahre 1873 unternahm Rußland einen ^eldzug qeqen den Chan von Chiwa, dem Steppenlande am unteren Amu, nachdem es zuvor England der seine Absichten beruhigt hatte. Der Chan mute Abschaffung des Sclavenhandels
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ihn mit vielem Gelde bestochen. Bald stand der König wieder gesund an der Spitze seiner Soldaten.
Bei Jssus, im sdstlichsten Winkel Kleinasiens, traf Alexan-der auf den persischen König Darius Kodoinannns (333 v. Chr.) und schlug ihn hier in der zweiten Schlacht vllig aufs Haupt. Das kostbare Lager, des Knigs Mutter, seine Gattin und zwei seiner Tchter fielen in die Hnde des Siegers, der die Frauen edelmtig behandelte, aber des Knigs Friedensantrge entschieden zurckwies, trotz Parmenios Rat. Alexander zog nun die Kste entlang nach Sden und eroberte Phnizien.
Land und Votk von ?hnizien. Die Phnizier bewohnten einen schmalen, nur wenige Meilen breiten Kstenstrich an der Ostkste des Mittelmeers. der durch den mit prchtigen Cedern bedeckten Libanon <d. h. weier Berg, wegen des ewigen Schnees) vom brigen Asien ge-trennt war. Durch ihre Lage wurden sie frhzeitig (schon um 2000 v. Chr. ! auf die Schiffahrt hingewiesen, zu der ihnen der Libanon das Holz lieferte. So wurden sie das bedeutendste Handelsvolk der alten Welt; sie besuchten alle Ksten des Mittelmeeres und fuhren durch die Sulen des Hercules (Gibraltar) um Spanien herum bis an die Kste der Nordsee Bernstein), indem sie berall mit den Eingeborenen einen gewinnreichen Tauschhandel erffneten. Sie holten aus Spanien Gold und Silber, von den Zinninseln (Seilly) an der Sdweftspitze Englands das Zinn und gelangten auf Landwegen vielleicht auch au die Ostsee, ja sie umfuhren mif Pharao Nechos Befehl (vgl. 9) sogar Afrika.
Jtofonimt und Kunstfertigkeit der Phnizier. An den Ksten und auf den Inseln des Mittelmeeres legten sie Kolonieen an (Tarsos in Kilikien, Geburtsort des Apostels Paulus; Cadix in Spanien, be-sonders Karthago in Nordafrika, im 9. Jahrhundert gegrndet). Neben dem Seehaudel war auch der Landhandel sehr ausgedehnt. Ihre Kara-Ivanen gingen ans allen Landstraen Borderasiens und brachten die Er-Zeugnisse Indiens, Arabiens und des brigen Morgenlandes nach dem Abendlande. Auch im Innern erhob sich der Gewerbeflei (Erfindung des Glases, der Purpurfrberei und der Buchstabenschrift, die von ihnen zu den Griechen kam). Ihre blhendsten Städte waren Sidon, spter Tyrus, dessen Kaufleute Fürsten, dessen Krmer die herrlichsten der Erde waren" (Jesais). Die Phnizier standen unter Knigen; der be-rhmteste war Hiram, Salomos freund, dessen Schiffe bis nach dem Goldlande Ophir an der Jndnsmndung fuhren. Ihre Religion (Menschen-
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Pido. Zic Grndung Karthagos ( 15) tut bct Nordkste Afrikas-schreibt die Sage der Dido zu. Sic war die Schwester des Pygmalion, Knigs von Tyrus in Phnizien, und ging, nachdem dieser ihren Gemahl Sychus ans Habsucht gettet hatte, zu Schisse. Sie landete uit der Kste Afrikas und erhielt von den Einwohnern so viel Land, als sie mit einer Rindshaut umfpannen knnte. Sic schnitt die Haut in schmale Streifen und umspannte damit den Boden, auf dem sie nachher Karthago grndete (880). Durch Handel gelangte die Stadt zu hoher Blte und breitete durch Eroberungen nicht nur in Afrika, sondern auch auf Sicilicn ihre Herrschaft weiter aus.
Der erste punische Krieg (264241). Auf Sicilicn hatten sich Sldnertruppen, Mamertiner (Marsmnner) genannt, der Stadt Messna bemchtigt und wurden von den Karthagern und Syrakusanern hart bedrngt. Sie riefen die Rmer zu Hlfe, und diese nahmen den Antrag au. Das erste rmische Heer setzte auf geborgten Fahrzeugen nach Sicilicn der, und es begann der erste Krieg gegen die Karthager (Pnnier). Zwar eroberten die Rmer sechzig Städte auf der Insel, aber sie erkannten bald das dringende Bedrfnis einer Flotte. Mit bewunderungswrdiger Schnelligkeit erbauten sie nach dem Muster eines gestrandeten kar-thagischen Kriegsschiffes in 60 Tagen eine Flotte von 100 greren und 60 kleineren Schiffen, an denen der rmische Feldherr Gajus-Duilius noch die mit eisernen Enterhaken versehenen Fallbrcken anbrachte, die man auf das feindliche Schiff lie und dadurch die Seeschlacht iu eine Landschlacht verwandelte. Bald erfocht Duilius bat glnzenden Seesieg bei Myl (260) auf der Nordkste der Insel und feierte zu Rom den ersten Triumph wegen eines See-sieges. Die Schnbel der eroberten Schiffe zierten fortan eine auf dem Forum zum dauernden Andenken errichtete Sule.
3>iufius wurde auerdem durch die lebenslngliche Auszeichnung geehrt, da er sich abends bei der Heimkehr von Gastmhlern mit einer Fackel vorlenchten und mit der Musik eines Fltenspielers begleiten lassen durste.
Nach einem groen Seesieg an der Sdkste Sicilieus setzten die Rmer unter dem Konsul Attilius Regulus nach Afrika
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Extrahierte Ortsnamen: Karthagos Tyrus Afrikas Karthago Afrika Messna Rom